78 - Medcast - Mikrobiologie - Helminthenerkrankungen 1 [ID:7405]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Was sind eigentlich Helminden? Warum sollte man über sie Bescheid wissen? Welche Helminden-Erkrankungen

sind klinisch relevant und wie erkenne ich sie? Dieser Podcast über Wurmerkrankungen soll dir

einen ersten Überblick über die Vielfalt der Wurmerkrankungen geben. Im ersten Teil geht es

vor allem um die Bandwürmer, im zweiten Teil erfahrt ihr alles Wichtige zu den Saug- und

Rundwürmern. Auf in die spannende Welt der Würmer! Hallo Jonas! Hellminton. Hast du das schon mal

gehört? Das hört sich ziemlich kompliziert an. Ja, die kenne ich noch aus der Vorlesung. Hellminton

sind mehrzellige parasitäre Organismen, man kann sie auch als Würmer bezeichnen. Ihh, Würmer. Solche

Erkrankungen gibt es aber sicherlich nur in dritte Weltländern, oder? Dadurch stütte ich

gewaltig. Auch hier in Deutschland werden immer wieder Wurmerkrankungen diagnostiziert und das hat

nichts zu tun mit einem niedrigen sozialen Status oder Mangel der Hygiene. Oh, okay. Und welche Würmer

sind das? Und wie kommen sie in den Menschen? Kannst du mir ein wenig über Hellminton erzählen?

Als erstes solltest du dir glaube ich die grobe Einteilung der Hellminton einprägen. Man unterscheidet

Zestoden, auch Bandwürmer genannt, Primatoden, die auch als Saugwürmer bezeichnet werden,

und Nematoden. Nematoden werden zu Deutsch auch Rund- oder Fadenwürmer genannt. Die Zestoden

und Trematoden können zusammen auch als Blattwürmer bezeichnet werden. Stimmt, klar. Den

fuchsbaren Wurm kennt man ja. Das ist aber nicht der einzige Wurm der Zestodengruppe. Aber lass

uns erstmal über die Gemeinsamkeiten der Bandwürmer sprechen. Alle Zestoden sind Zwitter,

das heißt sie besitzen gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Sie bestehen

aus einem Kopf bzw. Skollex mit Saugnäpfen. Manche haben auch noch einen Hakenkranz. Die

einzelnen Glieder eines Bandwurms werden als Proglotiden bezeichnet. Spannend ist auch noch

zu wissen, dass Zestoden nicht über einen Darm verfügen. Und wie funktioniert dann Ihre

Nährstoffaufnahme? Zestoden sind Endoparasiten. Sie nehmen im Darm ihres Wirtes die Nährstoffe

über Resorption direkt durch ihre Körperoberfläche auf. Zur Fortpflanzung benötigt jeder Bandwurm

einen oder mehrere Zwischenwürte. Aber dazu erzähle ich dir am besten bei den einzelnen

Bandwürmern genaueres. Und der Mensch? Ist der zwischen- oder entwirrt? Bei dem Rinderbandwurm

und dem Schweinebandwurm ist der Mensch in der Regel entwirrt. Anders sieht es aber zum

Beispiel beim Hunde- oder beim Fuchsbandwurm aus. Hier ist der Mensch fehl Zwischenwirt.

Diesen Unterschied kann man sich auch diagnostisch zu Nutze machen. Inwiefern? Wenn der Mensch

entwirrt ist, kann die Diagnose durch einen Ei- oder auch Proglotiden-Nachweis erfolgen,

da sich hier der adulte Wurm im Mensch befindet. Als Zwischenwirt jedoch sind keine Eier vorhanden.

Durch Ultraschall- oder CT-Untersuchungen sowie durch serologische Tests kann trotzdem die

Zestodendiagnose gestellt werden. Alles klar. Und welche Bandwürmer gibt es jetzt?

Man unterscheidet zwischen dem Rinderbandwurm, dem Schweinebandwurm, dem Fuchsbandwurm und dem

Hundebandwurm. In unseren Breiten nur noch selten vorkommend ist der Fischbandwurm.

Bedeutet Schweinebandwurm zum Beispiel, dass die Würmer durch Schweine übertragen werden,

als Zwischenwirt sozusagen? Genau. Nicht immer, aber in den meisten

Fällen wird der Schweinebandwurm, auch Thäniasolium genannt, durch Schweine auf den Menschen übertragen.

Der Mensch ist hier somit in der Regel entwirrt. Der Skollex, also Kopf, besteht bei Thäniasolium

aus Saugnäpfen und einem Hakenkerns. Wo vermehrt der Schweinebandwurm sich und

wie kann man sich infizieren? Die Vermehrung erfolgt in der Zwischenwirtphase.

Eine Übertragung auf den Menschen findet durch infiziertes Fleisch statt,

welches das Larvenstadium von Thäniasolium enthält. Dieses Larvenstadium nennt man auch

Cystizerkus oder Finne. Durch Aufnahme von Cystizerken wird der Mensch zum Träger eines

adulten Schweinebandwurms. Nimmt der Mensch hingegen Schweinebandwurm Eier auf, was unter anderem auch

durch eine Autoinfektion bei Befall mit einem adulten Schweinebandwurm passieren kann, dann

entwickeln sich im Menschen die sogenannten Cystizerken. Das hier entstehende Krankheitsbild

wird als Cystizerkose bezeichnet und kann prinzipiell jedes Organ betreffen. Da der Mensch

üblicherweise nicht gefressen wird, bezeichnet man ihn in dieser Situation als Fehlzwischenwirt.

Und wie lang wird dann so ein Wurm? Da kannst du staunen. Der Schweinebandwurm

Teil einer Videoserie :

Presenters

Theresa Lippert Theresa Lippert

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:10:16 Min

Aufnahmedatum

2017-04-06

Hochgeladen am

2017-04-06 11:23:18

Sprache

de-DE

Tags

Helminthen Wurmerkrankungen Medcast Mikrobiologie
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